Ja, die Zähne sind so eine Thema beim ETT. Viele Hunde dieser Rasse sind nicht vollzahnig. In den letzten Jahren haben die Züchter allerdings vermehrt darauf geachtet, sodass Hunde wieder nahezu vollzahnig in der Züchtung auftauchen.
So doof sich das auch anhört "nicht vollzahnig" zu sein, es stört die Hunde nicht im geringsten. Fressen, kauen, knabber, zerren - das geht alles prima!
Wieso ich jedoch das Thema der Zähne überhaupt angesprochen habe, ist der Pflegeaufwand. Alle Hundezähne, ganz gleich welcher Rasse, müssen gepflegt werden. Bei vielen reicht eine Natur-Knabberstange oder Knochen (wenn gebarft wird) aus, um die Zähne zu pflegen - zumindest grob. Die Zähne sollten jedoch auch regelmäßig gereinigt werden.
Balu ist allerdings mein erster Hund und darauf bin ich so nie aufmerksam geworden, sodass ich im Alter von 3 Jahren Balu das erste Mal unter Narkose legen und seine Zähne beim Tierarzt machen lassen musste. Das hat mich einiges gelehrt! Balu nach der Narkose zu sehen, hat mein Herz zerrissen und ich habe mir geschworen, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Also putze ich nahezu täglich seine Zähne, allerdings nur ganz kurz, damit er sich erst mal daran gewöhnt. Sowieso sollte vor dem Zähneputzen ein paar Schritte beachten:
1. Gewöhne deinen Hund daran, dass du ihm zuerst ans Maul fasst.
2. Lässt dein Hund die Berührung am Maul zu, hebe die Lefzen hoch und berühre ganz kurz seine Zähne. Wiederhole das so lange, bis dein Hund nichts mehr gegen diese Berührung hat. Er sollte den Kopf z.B. nicht wegdrehen, um der Berührung zu entgehen.
3. Gewöhne deinen Hund an die Zahnbürste, den Fingerling etc, indem du ihn damit kurz streichelst und danach kräftig lobst. Streichel ihn am Hals und arbeite dich zu den Lefzen hoch.
4. Lässt dein Hund das auch zu, hebe die Lefze hoch und berühre die Zähne mit der Zahnbürste kurz und geh wieder zurück.
5. Jetzt ist dein Hund soweit und darf die Zahnpasta probieren. Die meisten Hunde finden die meisten Zahnpastas ganz lecker. Lass ihn ein wenig davon abschlabbern. Dann beginne mit der Zahnbürste (mit Zahnpaste) kurz die Zähne zu säubern. Es ist wichtig, dass du die Zeit von Mal zu Mal verlängerst und nicht direkt von Beginn an 2 Minuten am Stück putzt, damit sich dein Hund an den Ablauf gewöhnen kann.
Viele Hundebesitzer belohnen ihren Hund nach dem Zähneputzen mit Leckerchen. Was macht das nur für einen Sinn (außer zu bekräftigen)? Ich putze die Zähne, um sie danach erneut zu verunreinigen? Balu freut sich, wenn ich mich sehr freue und ihn lobe oder kurz danach mit ihm spiele - ich finde, das ist genug Bekräftigung und kommt auch noch den Zähnen zugute.
Bald werde ich auch die Emmi-pet Ultraschallzahnbürste testen, um Balus Zähne weiterhin sauber zu halten.
Ich las mich also ein in die Ernährung des "Barfens", was übrigens eine Abkürzung für "Bones and rare food" (Knochen und rohes Futter) bedeutet, suchte mir einen vertrauenswürdigen Laden und bereitete Balu das, um ehrlich zu sein, echt stinkige Zeug zu.
Balu liebte es. Ihm konnte es gar nicht schnell genug gehen und er hätte 10 Portionen am Tag fressen können. Dass er anfangs Durchfall hatte, war nur die logische Konsequenz einer Futterumstellung und ich machte mir keine weiteren Sorgen. Allerdings bekam er sehr schnell Bauchschmerzen - und das immer wieder. Also ging ich zum Tierarzt und die Diagnose war wirklich ernüchternd: Balu hatte eine Darmentzündung, die so weit voran geschritten war, dass der Darm nicht mehr "dicht hielt", sodass sich auch Flüssigkeit im Bauchraum gebildet hatte. Die Tierärztin erklärte mir, dass, so löblich die ganze Geschichte mit dem barfen auch wäre, manche Hunde eine Rohfütterung einfach nicht vertragen.
Konsequenz: Sofortiger Stopp mit der Rohfütterung und Schonkost, Schonkost, Schonkost! Und weil Balu diese Schonkost (schleimig gekochter Reis, Morosche Mörensuppe und gekochte Hähnchenbrust) so sehr liebte, blieben wir da auch erst Mal ein paar Monate bei - was natürlich suboptimal im Bezug auf die Vitaminversorgung usw. des Körpers war. Im Nachhinein ist man immer schlauer!
Ja, trotz der erschreckenden Diagnose beim Tierarzt wagte ich noch einen zweiten Barf Versuch.
Wieso? Ich hatte (und habe nach wie vor) große Angst, dass mein Balu irgendwann an Krebs erkranken und daran sterben könnte. Beliest man sich zum Thema Krebs ist eine Theorie nämlich, dass die Inhaltsstoffe in nahezu jedem Trockenfutter dazu führen könnten, dass so unfassbar viele Hunde an Krebs im Alter erkranken. Das möchte ich meinem Hund und mir ersparen!
Das Barf-Lädchen meines Vertrauens beriet mich so gut, dass ich den Entschluss fasste, das stinkige Zeug nicht mehr roh zu füttern, sondern zu dampfgaren (damit es noch mehr stinkt! :D ).
Einmal in der Woche dampfgarte ich das Muskelfleisch, portionierte es für jeden Tag und war zufrieden. Balu war es anfangs auch. Trotzdem hatten wir immer mal wieder Probleme mit Durchfall - und das obwohl wir doch das gesündeste Futter zubereiteten, was die Hundewelt kennt!
So langsam war ich verzweifelt! Was war mit diesem Hund nur los?
Meine Tierärztin riet mir, ihn kastrieren zu lassen, damit er nicht mehr so interessiert an den Gerüchen draußen sein wird, was sein Immunsystem ja scheinbar nicht verkraftet. (Dazu schreibe ich aber mehr beim Thema "Gesundheit".)
Aber es half alles nichts, Balu schien zu merken, dass ihm das Futter auf Dauer nicht gut tut und fraß mit immer weniger Lust. Das sah ich nicht ein - ich stellte mich wöchentlich 2 Stunden für dieses Futter in die Küche und was hatte ich davon? Einen Hund, der zu oft an Durchfall litt und nun auch noch nicht mal gerne das Futter fraß.
Ich gab das barfen auf.
Und da stand ich wieder vor der Entscheidung: Was soll Balu jetzt fressen? Es blieb mir ja nur die Wahl zwischen Nass- oder Trockenfutter. Nassfutter kam nicht in Frage, da es Suchtstoffe enthält, die ähnlich wie beim Menschen mit Chips wirken.
So langsam dämmerte es mir - Balu ist ernährungssensibel! Ich suchte und recherchierte stundenlang nach passendem Futter für empfindliche Hunde, las Foreneinträge, Rezensionen und am Ende entschied ich mich für die Marke "Josera".
Das soll keine Werbung sein, aber mittlerweile habt ihr einen Eindruck davon bekommen, was Balu und ich für einen schwierigen Weg bezüglich seiner Ernährung und Gesundheit hinter uns haben, und bisher hat er nichts so gerne gefressen, wie dieses Trockenfutter! Vertragen hat er es von Tag 1 an hervorragend und ich glaube, wir haben mit dem "SensiPlus" Futter unseren Sieger gefunden.
Mittlerweile frisst er es schon knapp ein Jahr und es ist kein Ende in Sicht.
Endlich!
Entgegen der Meinung, es würde vollkommen ausreichen, genügend mit dem Hund über Asphalt spazieren zu gehen, ist die Krallenpflege bei den English Toy Terriern. Diese sind so leichtgewichtig, dass sich die Krallen nicht von alleine abnutzen. Da kommt man um ein Krallenschneiden nicht drum herum - oder doch?
Was das Schneiden angeht kann man glaub ich sagen, mag es kein Hund, der nicht von Tag 1 daran gewöhnt wird. Aber es gibt ja zum Glück noch die Krallentrimmer bzw. Krallenschleifer! Ja gut, eine Eingewöhnung benötigt man auch hierfür und die Lieblingsbeschäftigung eines Etts ist es auch nicht gerade, aber immerhin ist es machbar und man muss nicht extra zum Tierarzt oder zum Hundesalon - und 100 Mal günstiger ist es auch noch!
Die Krallen eines English Toy Terriers sind schwarz und man sieht nicht, wo das "Leben" beginnt, sodass das Krallenschneiden eine gefährliche und ebenso schmerzhafte Sache werden kann. Beim Trimmen/schleifen kann man allerdings erahnen, dass das Leben bald kommt, da die Struktur der Krallen sich verändert und man etwas rundes innerhalb erkennt. Dann kann man aufhören zu trimmen.
Balus Krallen werden einmal in der Woche getrimmt. Das hört sich nach viel Aufwand an, ist es allerdings nicht. Für beide Vorderpfoten brauche ich mittlerweile keine 10 Minuten mehr.
Ich benutze dafür den "Brifit Krallenschleifer", der bisher für einen Hund absolut ausreichende Leistung zeigt, und auch nicht laut ist. Balu akzeptiert ihn und bekommt nach getaner Arbeit Leckerlis - dann ist die Welt wieder in Ordnung!
INSTAGRAM: Balu_s_world
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